„Die Plattform für Innovationen aus der Region. Ein Projekt der Basler Zünfte und Ehrengesellschaften.“

So preist die Website www.innovationbasel.ch schon zum zweiten Mal ihren Wettbewerb an.Bei der ersten Runde vor einem Jahr, kamen wir nicht in die engere Auswahl. Wir freuten uns umso mehr, dass wir bei der zweiten Ausgabe uns als einer der zehn Finalisten qualifizieren konnten.

Und jetzt? Wie lautet die Aufgabe? Wir sollen fünf Minuten Zeit erhalten, um auf der Bühne der Jury klar zu machen, was an mAsk innovativ ist, warum wir das tun und welcher Nutzen dabei u.a. für Basel entsteht.

Kein Problem, dachten wir uns. Aber, wie machen wir dem Publikum klar, was eine Schwarmintelligenz ist? Und wie in aller Welt zeigen wir, wie unsere App diese Schwarmintelligenz in einen Nutzen für User in Basel umwandelt?

Dann war es soweit. Das Finale fand an einem Donnerstag Abend in den Räumlichkeiten von launchlabs http://launchlabs.ch statt. Die Jury hat ganz vorne Platz genommen. Ihr Job: Innovation zu beurteilen und die Sieger zu ermitteln.

Wir präsentierten die Schwarmintelligenz mit einem Spiel: Vor uns sassen so ungefähr 60 Personen (wir hatten eher mit dem Doppelten gerechnet, wenn man bedenkt, dass es eine Preisverleihung der Basler Zünfte und Ehrengesellschaften ist).

Diese 60 Personen haben gemeinsam ziemlich viel Erfahrung und Wissen. Und – man könnte mit der Schwarmintelligenz von diesen 60 Personen bestimmt schon einige Fragen beantworten. Das haben wir erfolgreich mit ein paar einfachen Fragen ad hoc getestet. Die Jury war noch nicht überzeugt und die Zeit lief uns davon. Dann versuchten wir zu glänzen, indem wir erzählten, warum wir das tun. (Das kann man hier im 20 Minuten Artikel auch nachlesen https://www.askmask.ch/basler-sagt-mit-app-den-algorithmen-den-kampf-an/.)

Die Jury hörte gespannt zu, der Gong erklang (noch blieb uns eine Minute). Vielleicht können wir damit überzeugen, wenn wir klar machen, dass das Preisgeld von 5’000 CHF von uns eingesetzt würde, um die App für alle verfügbar zu machen (mAsk gibt es seit Juli 2017 bisher nur auf iOS) und somit alle davon profitieren könnten. Und dann, ja dann kam noch die Fragerunde durch die Jury während drei Minuten, der Applaus folgte darauf, und schon sassen wir selbst wieder in der „Schwarmintelligenz“.

Um das Resultat vorweg zu nehmen: Benjamin Bichsel wurde mit seiner Innovation mit dem Namen Sanglier zum Sieger gekürt. Er lässt regionale Wildschweinhaut in Taschen und Rücksäcke verarbeiten: http://benjaminbichsel.ch/sanglier.html Wer sich eine der raren Produkte ergattern will, muss schnell sein. Die erste Kollektion war sofort weg. Nun sind 20 weitere Taschen in Produktion.

Auf dem zweiten Platz landete ein Bambus Fahrrad. Ja, eines aus Bambus. Der Rahmen und weitere Teile, lassen www.changboo.ch aus diesem schnell wachsenden Material herstellen. Bestellt man das Bike, hat man es nach ca. 2.5 Monaten und hat dabei einen Preis von mindestens 2’495 CHF bezahlt. Der Dritte Platz war dem Projekt youtrition https://youtrition.ch zugeteilt worden. Kurz: Dünger aus menschlichem Urin. Auf den ersten Blick erscheint es kurios aus Urin Lebensmittel zu generieren. Aber es funktioniert: Aus 13 Kg Mangold wurde eine Lasagne verarbeitet und an der Hochschule für Kunst und Gestaltung verkauft. Ja – und wo bleiben wir mit unserer App ask mAsk? Auf dem vierten Platz – zusammen mit den anderen. Von Tanz bis Architektur, Statdttouren für Flüchtlinge, VR-Erlebnisidee für den Toursimus, Museumsguide neugemacht und Chnöpfli sucht Grosi, waren alle da: Engagierte Menschen, welche mit ihren Projekten etwas bewirken wollen.

Und wer war sonst noch da? Die Jury aber nicht komplett, die Zünfte und Ehrengesellschaften aber sehr spärlich, die Presse, welche noch berichten wird und Publikum, welches sich nach den Präsentationen den leckeren Pilz Risotto der letztjährigen Sieger dieses Preises genehmigen durfte.

Wir danken für 500 CHF Preisgeld, welches wir als Finalist gewonnen haben und wir danken dafür, dass es Menschen gibt, welche Wettbewerbe lancieren, für Verrückte wie uns.

Draussen schneit es und irgendwie bleibt ein Gedanke im Kopf hängen: Haben wir heute Innovation erlebt?

JS | 06.12.17