Hier noch ein “Like”, da noch ein “Gefällt mir” und schnell noch bei Instagram zeigen, dass man beherzt bei der Sache ist und seine sogenannten “Follower” unterstützt. Nach der Übernachtung in einem Häuschen via Airbnb nur noch rasch den Gastgeber bewerten, was Nettes schreiben und damit hat sichs! Nach dem Gespräch beim Versicherungsberater nur noch rasch auf die “Smiley-Taste” beim Ausgang drücken, und damit seiner Zufriedenheit Ausdruck verleihen. Nach dem Ricardo Kauf den Verkäufer bewerten und auf die Bewertung des Anderen warten, das geht ganz schnell. Das Restaurant in dem man eben noch lecker diniert hat, noch kurz auf TripAdvisor bewerten und kurz eine Google Rezension schreiben, Sternchen vergeben, Daumen Hochs vergeben, Ratings durchstöbern und selbst mitmachen.

Aber was machen wir hier die ganze Zeit?

Mir scheint, wir sind in vielen Lebensbereichen in einer Art Bewertungsgesellschaft gelandet. Alles was wir tun, sollen wir bewerten, unsere Meinung abgeben, uns in der Rückschau besinnen und überlegen was gut und was schlecht war – und dies alles ja nur, weil sich die Unternehmen selbst sogenannt “verbessern” möchten? Also nur im Sinne einer mir selbst nützlichen Verbesserung der von mir genutzten Dienstleistung? Aber stimmt das wirklich?

Was tun wir noch, wenn wir ständig unser Leben bewerten? Geben wir uns selbst zuhause am Abend immer Sternchen und Daumen hochs oder runter? Bewerten wir den Partner ständig, wenn er für das Nachtessen sorgt? Bewerten wir die Geschwindigkeit, wie unser Partner die Wohnung sauber macht? Wo führt das hin?

In der meisten Literatur, in welcher es um Achtsamkeit, Gelassenheit und Freude am Leben geht, heisst es, im Leben nicht ständig in die Bewertung zu gehen. Einfach mal hinzunehmen, anzunehmen, und zu akzeptieren. Die Wertung verhindert eine neutrale und distanzierte Sicht der Dinge, weil wir ja schon in der Bewertung drin sind. Etwas einfach mal wirken zu lassen, und danach zu schauen, wie sich etwas im Leben mit all seinen Nachwirkungen und Konsequenzen zeigt – wäre das nicht eine gangbare Alternative?

Brauchen wir selbst die Bewertungen, um uns in der Welt einzuordnen, um unser Leben einer Art Bestätigung zu unterordnen – um glücklich zu sein?

Ich schreibe diesen Beitrag, weil wir von mAsk oft gefragt werden, wie es denn möglich sei, unsere User und die Fragen zu bewerten. Und genau hier sind wir am kritischen Punkt. Unsere App und die Community ist noch jung und dynamisch, unsere App entwickelt sich gerade und bringt etwas Neues in die Welt. Und jetzt schon sollen wir über konventionelle Denkmuster erarbeitete Bewertungskriterien nachdenken?

Wir sind da zurückhaltend und deshalb gibt es bei uns in der App momentan bewusst keine Möglichkeit der Bewertung. Wir möchten, dass es in unserer App um Menschen mit all ihren Facetten geht. Es geht auch darum, dass ich als Gegenüber, ob Fragesteller oder Antworter, mir selbst ein Bild von der möglichen Qualität der Antwort oder Frage mache. Und genau um dies zu tun, kann ich ja zurückfragen, mit der Person interagieren und wenn es mir nicht passt, den Dialog auch verlassen.

Lasst uns  etwas kritischer darüber nachdenken, warum wir wann und in welcher Form ständig etwas bewerten in unserem Leben – soweit mein Gedankenanstoss.

 

CW | 08.02.18

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